17. November 2013

Warum ist Bahnfahren so schwer?

Neulich bin ich mal wieder an einer einfachen Preisauskunft gescheitert. Ich finde das traurig, weil die Hürden für den öffentlichen Nahverkehr so unnötig hoch sind. Das Problem sind die vielen Verkehrsgesellschaften, die leider nicht in der Lage sind, über den eigenen Kirchturm hinaus zu denken.

Ich habe jetzt mal an die beiden zuständigen Verkehrsverbünde geschrieben. Vielleicht gibt es eine hilfreiche Antwort. Noch besser wäre es natürlich, wenn sich endlich mal etwas ändern würde, aber dafür müssten sich wahrscheinlich noch ein paar mehr Menschen zu Wort melden.

Offener Brief an den Verkehrsminister von NRW  und des Bundes, die Deutsche Bahn, den ZRL und den VRR:

Sehr geehrte Damen und Herren,
leider war es mir letztens nicht möglich, eine einfache Auskunft aus dem Internet zu beziehen. Die Frage hieß „wie teuer ist eine Fahrt mit drei Personen von Kamen nach Essen?“. Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich, schauen wir mal kurz im Internet nach.

Die erste Anfrage bei bahn.de brachte das übliche „Preisauskunft nicht möglich“, obwohl es sich um deinen Regionalexpress der DB handelt. Welchen Vorteil die Privatisierung für den Kunden bringen soll, habe ich noch nie verstanden, aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

Nun bin ich nicht völlig ungeübt darin, eine Fahrkarte zu bestellen, auch wenn es jedesmal eine Herausforderung ist, wirklich das günstigste ANgebot zu finden. Ich weiß zum Beispiel, dass eine fehlende Preisauskunft auf Verkehrsverbünde oder Privatbahnen hinweist und als Einheimischer weiß ich sogar, dass es sich dabei um ZRL oder VRR handeln muss. Auf beiden Seiten ist es mir allerdings nicht gelungen eine Preisauskunft für die Strecke zu bekommen. Den Versuch eine brauchbare Seite zu finden, die mir das Wabensystem und Übergangstarife verständlich zu erklären, so dass ich mir den Preis möglicherweise selbst ausrechnen könnte, habe ich nach einer halben Stunde aufgegeben.

Am Ende sind wir dann einfach mit dem PKW gefahren, bevor wir uns auf irgendwelche finanziellen Abenteuer einlassen.

Bin ich jetzt einfach zu blöd zum Bahnfahren?

Oder gibt es vielleicht irgendwann mal ein Portal, in das NRW-weit oder vielleicht sogar Deutschlandweit alle Tarife in eine gemeinsame Datenbank eingespeist und leicht zugänglich gemacht werden?

Ein erster Schritt wäre immerhin eine übersichtlichere Gestaltung der Internetauftritte der einzelnen Verkehrsgesellschaften und ein Hinweis, wie in einem solchen Fall an die erforderliche Information zu kommen ist. Vermutlich bin ich ja nicht der einzige Mensch, der den ungewöhnlichen Wunsch hegt, zwischen verschiedenen Tarifgebieten ein- bzw. auszureisen.

Ich bin einer großer Verfechter des öffentlichen Nahverkehrs. Das übliche Gejammer über unpünktliche Züge und unfreundliches Personal kann ich aus eigener Erfahrung auch nicht bestätigen. Was mich aber wirklich stört, ist die unnötig hohe Einstiegshürde an eine Fahrkarte zu kommen.

Es würde mich freuen, von Ihnen zu hören. Die Antwort würde ich gerne mit Ihrer Erlaubnis auf meiner Internetseite unter https://stadtmobil.wordpress.com/2013/11/17/warum-ist-bahnfahren-so-schwer/ ‎veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

16. Dezember 2012

Ich habe es mir anders überlegt

Neulich hatte ich ja mal geschrieben, dass es sich nicht lohnt, Autofahrer anzuzeigen, und gestern war es dann mal wieder soweit. Ein Autofahrer, der mich wegen Gegenverkehr nicht sofort überholen konnte, meinte, er könne sein Auto als Waffe benutzen.

Was soll man da tun? Nur weil die Polizei und die Staatsanwaltschaft keinen Bock darauf haben, alles auf sich beruhen lassen? Wenn mir auf der Autobahn ein Autofahrer mit blinkender Lichthupe in den Kofferraum kriecht, wird das ja auch verfolgt.

Also bin ich dann doch noch mal zur Polizei gefahren. Vorher habe ich mich ganz viel Ruhe gewappnet und dem festen Vorsatz, mich nicht abwimmeln zu lassen. Außerdem weiß ich mittlerweile, dass man keine Anzeige, sondern eine Strafanzeige aufgeben muss. Die einfachen Anzeigen waren es wohl, die bisher schon mal sofort im Papierkorb gelandet sind.

Eine Strafanzeige ist eine ernste Sache. Das kann durchaus auch schon mal vor Gericht landen. Man merkt das auch daran, dass man sie nicht einfach so am Schalter aufgibt, sondern ins Hinterzimmer gebeten wird. Eine Stunde hat der ganze Spaß immerhin gedauert.
Der Polizeihauptkommissar war durchaus freundlich und korrekt und machte nicht den Eindruck, als ob ihm das ganze lästig wäre. Aber er hat sich sehr viel Zeit dafür genommen, mich darauf hinzuweisen, dass ich mir nicht viel Hoffnung auf einen Erfolg machen dürfe. Dabei fielen durchaus anfangs einige Sätze, wie „vielleicht hat er es ja eilig gehabt“ und „in geschlossenen Ortschaften darf  ja gehupt werden“.  Nun ja, ich konnte ihn dann doch davon überzeugen, dass es mir nicht einfach nur ums Hupen ging, sondern darum, dass 40 cm neben mir gehupt wurde (auf die weiteren Umstände gehe ich hier jetzt mal nicht ein).

Nun geht das ganze seinen Weg. Ich werde berichten, wie die ganze Sache ausgeht. Irgendwann.

9. Dezember 2012

Deutschland: Recht auf Geschwindigkeit gilt auch im Dunkeln | Radverkehrspolitik

Abgesehen, dass ich ein neues Wort (Victims Blaming) gelernt habe, spricht mir dieser Artikel aus dem Herzen. In keinem europäischen Land, das ich schon bereist habe, wird so rücksichtslos und schnell gefahren, wie in Deutschland. Davon liest man leider in der Presse nichts. Dafür immer wieder dies:

Deutschland: Recht auf Geschwindigkeit gilt auch im Dunkeln | Radverkehrspolitik.

22. Oktober 2012

Verkehrspolitik: Mobilität auch morgen – Meinung – Tagesspiegel

City-Maut? Fahrradautobahnen? U-Bahn-Pauschalen? Der Verkehrsmix in den Städten muss in Zukunft nicht nur ökologisch, sondern vor allem auch sozial sein.

viaVerkehrspolitik: Mobilität auch morgen – Meinung – Tagesspiegel.

29. September 2012

Die Bahn kommt | FrankOli.de

Nicht nur, dass der Mercedes Kundendienst gerufen wird, um eine Lok zu starten. Das Teil wird auch noch mit einem Windows-Betriebssystem gesteuert. Ein amüsanter Bericht.

Als Lukas nach geschätzten 20 Minuten den Rechner hochfährt, bricht die Bordspannung erwartungsgemäß ein, erholt sich aber zu meiner Überraschung sofort wieder. Was ich aber dann auf den Monitoren im Führerstand sehen muss verschlägt mir die Sprache.Der Linke Monitor verfärbt sich in ein mir bekanntes Blau und ich lese ungläubig die Worte: „Windows wurde zuvor nicht richtig beendet! Beenden Sie Windows immer mit…“„Die Lok fährt nicht wirklich mit Windows, oder?“„Doch!“„Alle?“„Im Prinzip, ja!“Ich unterdrücke mein Entsetzen und stelle mir vor, wie sich im ICE bei 370 rekordverdächtigen Kilometern pro Stunde und dem nahenden Sackbahnhof vor Augen, plötzlich der Bildschirm blau verfärbt und sich das Betriebssystem, mit dem Hinweis auf einen schweren Ausnahmefehler an irgendeiner kyrillischen Adresse und die Notwendigkeit eines Administratorkontakts, verabschiedet.So teuer kann Autofahren gar nicht werden…

viaDie Bahn kommt | FrankOli.de.

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28. September 2012

Warum der Bus besser ist als Mamas Taxi

Skandinavische Busunternehmen verstehen es, zu werben 😉

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3. August 2012

So was wünsch ich mir in Deutschland

Die Stadt Unna, Mitglied im Arbeitskreis „Fahrradfreundliche Stadt“, bewirbt diese Mitgliedschaft unter jedem Ortsschild. Was nach dem Aufhängen der Schilder passiert ist, war dann eher zäh. Der ein oder andere Radweg wurde gebaut und immerhin eine recht brauchbare Radstation am Bahnhof. Mittlerweile sind die Schilder so verblasst, dass man sie kaum noch lesen kann, aber in den Köpfen der Autofahrer und der Polizei ist das Konzept „Fahrradfreundliche Stadt“ noch lange nicht angekommen. Es herrscht der tägliche Straßenkrieg.

In Frankreich, wo ich mich auch auf Landstraßen selten von Autofahrern bedroht fühle, fand ich dieses nützliche Schild:

Vielleicht wäre es bei uns mal an der Zeit die verblichenen Werbeschilder unter den Ortsschildern durch solche Schilder zu ersetzen. Es wird wahrscheinlich nicht viele Autofahrer dazu bewegen, ihr Verhalten zu ändern, aber wenigsten können sie einen dann nicht mehr mit der Überzeugung abdrängen, im Recht zu sein. Auch die Polizei könnte diese kleine Nachhilfe durchaus gebrauchen.

22. Juni 2012

Bekannte treffen

Rund um Unna gibt es einen dreispurigen Verkehrsring, der an einer Stelle durch einen Tunnel führt. Ich fahre im Tunnel auf der rechten Spur, so wie immer ca. 80cm vom Bordstein entfernt. Weit und breit ist kein Auto zu sehen, als ich plötzlich von hinten angehupt werde. Das ist im Tunnel natürlich besonders wirkungsvoll, weil man sich da so schön erschreckt.

Ich winke dem Wagen trotzdem freundlich hinterher; könnte ja sein, dass ich die Fahrerin kenne und sie mich nur freundlich grüßen wollte. An der nächsten Ampel habe ich dann auch gleich mal die Gelegenheit, mich der doch unbekannten Dame vorzustellen und zu fragen ob wir uns kennen, oder warum sie mich so nett anhupt. Es stellt sich dann aber heraus, dass sie mir damit nur sagen wollte, ich solle doch bitteschön weiter rechts fahren.
Wir wurden dann leider in unserem netten Plausch unterbrochen, weil der Verkehr ja weiter fließen muss.

Deshalb jetzt auf diesem Wege: „Liebe unbekannte Autofahrerin, wenn Du nicht in der Lage bist, mich auf drei freien Fahrspuren zu überholen, warum soll ich dann durch die Gosse fahren um Dir die Gelegenheit zu geben, mich auf einer Spur zu überholen. Es macht mir ehrlich gesagt Angst, dass Dir eine 9 Meter breite Fahrbahn nicht reicht. Was soll erst passieren, wenn wir uns auf 3 Metern begegnen. Ich glaube, ich möchte Dich dann doch nicht kennen lernen. Du kannst also das nächste Mal auf das Hupen verzichten.“

6. Juni 2012

Tempo 30: Noch mehr Argumente

Tempo 30: Noch mehr Argumente.

Tempo 30 in den Städten als Regelgeschwindigkeit. Es gibt gute Argumente dafür und jetzt auch noch eine Initiative des VCD, wo man unterschreiben kann. Ob es hilft? Ich glaub nicht dran. Aber schön wär’s.

30. April 2012

Werbung für den Radverkehr

Ich hatte es ja schon mal an anderer Stelle geschrieben: Wir brauchen nicht einfach nur mehr Radwege, sondern auch Werbung für das Radfahren. Akzeptanz ist wichtig. Nicht nur bei Radfahrern, sondern auch bei den Autofahrern.  Und wir brauchen attraktive Angebote, die die Menschen auf das Rad locken. Im Kreis Unna passiert neben reichlich sinnlosen Aktionen auch viel Gutes. Radstationen an den Bahnhöfen helfen, den Verbund zwischen Fahrrad und Bahn ohne Angst um das Rad herzustellen und bieten außer „Aufpassen auf das Rad“ noch zusätzliche Dienstleistungen.

Dann gibt es noch den Fahrradbus. Eher ein touristisches und weniger ein verkehrspolitisches Angebot. Aber kein schlechtes.  Mittlerweile gibt es einige interessante Tourenvorschläge hier und hier.

Immerhin ein Anfang.